24. Juli 2024
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Interview mit einem wanderverrückten Berliner

Warum nimmt man an einem 100 Kilometer Marsch teil??


Heute starten wir eine neue Serie, in der ganz unterschiedliche Wanderbegeisterte zu Wort kommen werden. Los gehts mit Christoph aus Berlin.

Hallo Christoph, während der Coronakrise muss das Wanderforum im 16. Jahr seines Bestehens plötzlich pausieren. In dieser Zeit möchte ich meinen Lesern und Wanderfreunden interessanten Lese- und Diskussionsstoff bieten. Mit dir wird der Anfang gemacht! 🙂 Gleich die erste Frage:

  1. Wir sind ja Genusswanderer und betrachten alle, die nicht nur bis an ihre Grenzen, sondern darüber hinausgehen, als Kampfwanderer!! Du bist einer davon: Was bitte bewegt dich, einen 100 Kilometer Marsch mitzumachen?

Das ist wirklich eine gute Frage!
Ehrlich gesagt war es eine Idee während eines lustigen Abends. Viele interessante Gespräche über Abenteuer und das Wandern und auf einmal ging es um den 100 km Megamarsch in Berlin.

Wir fanden die Idee damals alle super und ich war Feuer und Flamme. Nach den ersten Trainingsmärschen, von ca 15-45 Kilometern waren wir von uns überzeugt. Allerdings kamen bereits Zweifel bei unserer ersten 55 Kilometerrunde, also quasi bissel mehr als die Hälfte.

Das war auch die letzte Wanderung vor dem eigentlichen Marsch.

Wir waren bester Dinge und haben uns riesig auf dieses Event gefreut. Der Start war einfach atemberaubend: über 1500 Läufer und alle so verrückt wie wir.

Die ersten 10 Stunden schafft in meinen Augen jeder, erst danach wird man auf die Probe gestellt. Nicht nur von seiner körperlichen Leistung, es geht eher um die mentale Stärke. Irgendwann kannst du eigentlich nicht mehr Laufen! Du bist fix und fertig und genau jetzt muss man stark sein und einen starken Willen beweisen. Wenn du mehr darüber erfahren möchten, lese dir einfach meinen Bericht zum Megamarsch an.

Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen und ich würde jedes Jahr wieder daran teilnehmen.




 

  1. Was sind das für Leute, die da sonst so mitmachen?

Ich war total erstaunt, als ich am Start war. Es sind quasi alle Altersklassen vertreten. Von groß bis klein und von schmal bis rund. Im Laufe des Events kommt man auch mit sehr vielen Teilnehmern ins Gespräch, das ist natürlich eine tolle Ablenkung von den Strapazen und die Zeit vergeht auch.

Es bilden sich mit der Zeit automatisch kleine Laufgruppen mit unterschiedlichen Personen, die sich dann auch gegenseitig unterstützen. Dieser Zusammenhalt war extrem aufbauend.

  1. Jetzt sind wir gezwungen, auf Gruppen zu verzichten und jeder ist sich mehr oder weniger mit ganz viel Freizeit selbst überlassen. Du bist ja, wie es scheint, gerne alleine im Wald und in der Natur unterwegs. Ganz spontan bitte!

Drei Gründe, warum es Spass macht, alleine in der Natur unterwegs zu sein:

– Ich habe meine Ruhe und kann komplett von meinem Arbeitsalltag abschalten

– Entspannung pur

– es tut mir einfach gut und ich möchte mehr davon

 

 

  1. Du bist Berliner und Berlin ist keine typische Wanderregion. Wann, wie und warum hat dich die Wanderleidenschaft gepackt?

Schon in Kindertagen bin ich sehr gerne mit meinen Eltern wandern gewesen. Damals war das alles etwas anders und man saß noch nicht so lange auf der Couch oder hatte das Handy in der Hand.

Die Leidenschaft zum Wandern wurde dann während meiner aktiven Bundeswehr Zeit lesitungsbezogener. Viele Kilometer Strecke zurücklegen in einer bestimmten Zeit. Es gehörte einfach zum Beruf Soldat dazu.

Erst nach meiner aktiven Dienstzeit habe ich erst richtig wieder das Wandern für mich entdeckt. Es hat einfach etwas Magisches in meinen Augen. Man schnappt sich seinen Rucksack, etwas Ausrüstung und eine leckere Verpflegung, schon kann es losgehen.

Dazu muss man auch nicht tagelang planen oder Routen erstellen. Es gibt so viele tolle Strecken vor der eigenen Haustür oder man fährt nach Feierabend einfach 20 Minuten mit der Bahn und kann direkt in ein Abenteuer starten.




  1. Was darf deiner Meinung nach Rucksack nie fehlen, egal ob Ausflug in die Natur oder Wanderung?

Für meine Touren optimiere ich gerne meine Ausrüstung, weil ich einfach gerne neue Sachen ausprobiere aber 7 Gegenstände dürfen bei mir nie fehlen.

  • Wasser, egal wie lang die Tour gehen soll
  • Verpflegung – kleiner Snack oder wenn es mal länger geht, gerne auch frische Zutaten, die ich dann auf meinem Kocher frisch zubereiten kann.
  • Regenschutz – Meinen Poncho nehme ich auch bei schönem Wetter mit, man weiß ja nie wie schnell das Wetter umschlägt. Außerdem kann man den Poncho auch als Sonnenschutz spannen am Pausenort.
  • Sitzkissen – auch wenn es regnet sitze ich mit meinem Kissen immer trocken
  • Powerbank/Akkubar – Entwas mehr Energie für unterwegs. Zum Beispiel für das Handy, Taschenlampe etc.
  • Mein EDC-everyday carry – Kleine Tasche mit nützlichen Gegenständen
  • Erste-Hilfe-Set




  1. Und zuletzt eine wirklich wichtige Frage: Wann kommst du mal mit uns mit? 🙂

Gerne würde ich mal mit euch auf Tour gehen, wenn die Entfernung nicht zu weit wäre. Aber man weiß ja nie 😉 .

 

Danke Christoph! Natürlich hoffe ich, dass es sich einmal ergibt, zusammen unterwegs zu sein!

 

Gehst du auch leidenschaftlich gerne wandern und in die Natur und möchtest ein paar Fragen beantworten oder frei heraus darüber berichten? Dann melde dich gerne: wanderforum  ät gmx .ch

 

Ein Gedanke zu “Interview mit einem wanderverrückten Berliner

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