6. Oktober 2025
Waldpilze Pilze Sammeln

Pilze sammeln: Hier findest du unverzichtbare Tipps

Wer jetzt durch den Wald spaziert, kennt das. Es riecht nach feuchtem Laub, das Licht fällt sanft durch die Bäume und lenkt den Blick auf die verschiedensten Pilze. Vielleicht ein Steinpilz oder ein Eierschwämmli, vielleicht aber auch etwas ganz anderes. Man fragt sich: Essbar oder nicht? Wenn du die kleinen Schätze des Waldes nicht nur fotografieren, sondern auch geniessen möchtest, muss du dich gut damit auskennen. Ist dies nicht der Fall, lass sie besser stehen und gehe mit einer Person, die sich wirklich auskennt, sammeln.

In der Schweiz gehört das Pilzesammeln zur herbstlichen Tradition.  Doch  nicht jeder Pilz ist harmlos, und nicht jede alte Weisheit zur Erkennung hilft weiter. Die ein oder andere kann sogar lebensgefährlich werden!

Über Generationen hinweg haben sich viele Mythen rund um Pilze gehalten. Vieles davon stammt aus einer Zeit, in der es noch keine Bestimmungsbücher gab. Auch heute noch hört man beim Sammeln oder in Gesprächen am Waldrand Aussagen wie: „Wenn der Pilz von einer Schnecke angefressen wurde, ist er sicher essbar.“ Oder: „Weisse Pilze sind nie giftig.“ Solche Aussagen können gefährlich sein.

Ammenmärchen, die leider falsch sind

Die Mykologie, also die Wissenschaft von den Pilzen, hat viele dieser alten Irrtümer längst widerlegt. Trotzdem begegnen wir ihnen immer wieder. Hier einige Beispiele:

  • Auch junge, frische Pilze können giftig sein, denn das Gift ist von Anfang an enthalten
  • Der berühmte grüne Knollenblätterpilz ist tödlich, egal ob im Frühling oder Spätherbst
  • Schnecken fressen auch giftige Pilze, weil sie andere Stoffe verstoffwechseln können
  • Der Geruch nach Mehl oder das Vorhandensein rosa Lamellen sagt nichts über die Essbarkeit
  • Giftige Pilze bleiben auch nach langem Kochen, Schälen oder Trocknen giftig
  • Auch schöne, saubere Pilze mit Manschette oder Ring können tödlich sein
  • Pilze, die auf dem Feld oder an lebenden Bäumen wachsen, sind nicht automatisch harmlos
  • Der Schopftintling wächst auf Mist, ist aber essbar
  • Milchlinge mit oranger Milch sind sogar beliebte Speisepilze

Diese Liste liesse sich weiterführen. Sie zeigt vor allem eines: Vertrauen in alte Regeln ersetzt keine sichere Bestimmung.





Pilze richtig sammeln
Pilze richtig sammeln, Bild: Depositphotos.com@zoomteam

Wie sammelt man richtig?

Wer Pilze sammeln möchte, sollte einige Grundregeln kennen. Die wichtigste: Wenn du nicht sicher bist, zeige deine Funde einem ausgebildeten Pilzkontrolleur. In vielen Gemeinden gibt es offizielle Kontrollstellen, wo dein Korb kostenlos überprüft wird. Das kann Leben retten!

Sammle nur so viel, wie du tatsächlich brauchst. In der Schweiz gibt es regionale Vorschriften, was das Sammeln betrifft. In manchen Orten ist das Sammeln an bestimmten Wochentagen verboten, in anderen gibt es Mengenbeschränkungen. Informiere dich vorher, verhalte dich rücksichtsvoll und lass sehr junge oder alte Pilze stehen, damit sich der Bestand erholen kann. Und denke auch an die Wildtiere, die sich ihre Nahrung nicht im Supermarkt kaufen können …

Zur richtigen Technik: Pilze sollten je nach Art entweder vorsichtig herausgedreht oder mit einem Messer abgeschnitten werden. Der Standort spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Wenn du mehr darüber lernen möchtest, lohnt sich die Teilnahme an einer geführten Pilzexkursion. Diese werden von vielen Pilzvereinen angeboten und sind auch für Anfängerinnen und Anfänger geeignet.

 Drei Tipps für sicheres Pilzesammeln

  • Sammle nur Pilze, die du sicher kennst – im Zweifel zur Kontrolle bringen
  • Erkundige dich nach den regionalen Sammelvorschriften in deiner Gemeinde
  • Nimm nur so viel mit, wie du verarbeiten kannst und schone die Natur

 

Wichtige Links und weitere Tipps zum Thema  

Ich selbst bin keine Pilzkontrolleurin und gebe keine Verzehrempfehlungen. Wenn jedoch Interesse besteht, könnten wir über das Wanderforum gemeinsam eine Pilzexkursion mit  einem Pilzkontrolleur organisieren. Die Idee ist, gemeinsam mehr Sicherheit beim Sammeln zu gewinnen und dabei auch noch einen schönen Tag im Wald zu erleben.

Falls du mitkommen möchtest oder Fragen dazu hast, schreib einfach eine kurze E-Mail an wanderforum (at) gmx.ch.

Und noch etwas zum Thema Wald:

Als zertifizierte Kursleiterin für Waldbaden und Stille suche ich noch zwei, drei Personen, die Ende Oktober an einer Waldbaden-Veranstaltung teilnehmen und mir ehrliches Feedback geben möchten. Wenn du Lust hast, melde dich gerne ebenfalls per E-Mail. Ich freue mich auf deine Nachricht und eine entspannte Zeit im Wald.

Für allgemeine Fragen und Feedbacks nutze bitte die Kommentarfunktion!


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