EmmentalErleben 2017 – Schöner kann man das Emmental kaum kennenlernen

Die Emmentaler haben’s drauf: Nicht nur die Wanderung mit den vielen lässigen Posten, der Markt und die Festwirtschaft waren bestens organisiert. Auch für perfektes Wanderwetter haben sie gesorgt. Die Wanderung am vergangenen Samstag im Emmental war wirklich ein Erlebnis – eine echte Erlebniswanderung eben.

Das Emmental müsst ihr einfach mal erleben!

Das Wanderforum ging mit einer so bunt gemischten Truppe an den Start, wie schon lange nicht mehr. Drei Nationen, Teilnehmer zwischen 13 und 73 Jahren und alle richtig unkompliziert und aufgestellt. Susanne und Stephan sowie Regi und Thierry waren das erste Mal mit uns unterwegs.

Nach einer kurzweiligen Fahrt nach Zollbrück marschierten Hans Peter und ich auch gleich mal los, bis wir nach einem halben Kilometer bemerkten, dass unsere Wanderkollegen fehlten. Dafür kamen andere des Weges, allesamt mit der grünen Plakette von EmmentalErleben.

Die wollten wir natürlich auch haben! 😊 Also drehten wir wieder um und fanden unsere Wandergruppe am Bahnhof wieder, wo sie geduldig auf uns wartete.

Nun suchten wir erstmal den Marktplatz auf, meldeten uns ordnungsgemäss an und wurden mit Kaffee und feinen Gipfeln verwöhnt, bekamen Wanderkarte und ein Starterkit und durften, bevor wir uns auf die Socken machten, noch in die Kamera lächeln.

Jeder hatte sich aus einem anderen Grund ganz besonders auf diesen Tag gefreut. Thierry wollte zum Beispiel unbedingt Jeep fahren, Paul allen Landsleuten in England beweisen, wie gut er Alphorn spielen kann (kann er gar nicht … aber dazu später) und ich freute mich auf den Käse. Und alle hatten wir natürlich grosse Lust, eine für uns neue Wandergegend kennenzulernen.

Alle 20 Wanderkilometer ausführlich zu beschreiben, würde aus diesem Beitrag einen unterhaltsamen Mehrteiler machen. Also versuche ich mal, diesen unvergesslichen Wandertag so kurz wie möglich wiederzugeben. Und überhaupt … von wegen 20 Wanderkilometer. Die absolvierte nur Hans Peter, unser «Gruppenältester», rechnet man noch den Zusatzkilometer vom Anfang dazu, ist er wohl die längste Strecke von all den Hunderten von Teilnehmern marschiert.

Wer noch nie im Emmental war, kann sich die Gegend so vorstellen: Viel Grün, fantastische Fernsicht, Hügel, uralte, beeindruckende Linden, einzelne Wälder, hier und da ein typisches Berner Bauernhaus und ab und zu kleine Dörfer. Möglicherweise würden die Emmentaler ihre Region anders beschreiben? Dies war jedoch unser Eindruck und uns hat es so gut gefallen, dass meine Wandergruppe garantiert nun öfter mal ins Emmental reisen wird.

Aber nun zu den Posten!




Bauernmalerei und Restauration antiker Möbel

Posten 1 war schnell erreicht und liess mein Herz höherschlagen. Geschichte und Antiquitäten faszinieren mich und Restaurator Paul Habegger, (Atelier Decora aus Signau), gab einen spannenden Einblick in seine Arbeit und beantworte geduldig unsere Fragen.

Dann teilte sich unsere Wandergruppe erstmal auf: Drei wollten zum nächsten Posten laufen, vier bevorzugten im Jeep durchs Emmental zu holpern. Das war so ein cooles Erlebnis!

Vor allem hatten wir den einzigen Jeep mit Musik erwischt, und an so einem Ort passt Ländlermusik einfach perfekt. Dazu diese wunderschöne Landschaft … eigentlich hätte ich gar nicht mehr aussteigen wollen. Doch bald schon erreichten wir Posten 2.

Bogenschiessen

Zuerst war ich mir ja nicht sicher, ob ich überhaupt Bogenschiessen sollte. Schliesslich wollte ich mich nicht blamieren, so wie damals, als unsere Wandergruppe Dart spielen war … okay, das ist verjährt, reden wir nicht mehr drüber 😊 . Anderseits, mit Armbrust und Gewehr bin ich recht treffsicher, also liess ich mich überreden. Und immerhin traf ich, wenn auch nicht so gut wie Paul, der seinen Pfeil glatt ins Gelbe (also in die Mitte) setzte.

Da unsere anderen Wanderkollegen noch nicht bei Posten 2 angelangt waren, schlenderten wir gemütlich weiter und warteten schliesslich bei einem herzigen Pony eine ganze Weile, bevor wir dann doch langsam weiterliefen. Bloss gut, dass EmmentalErleben Beweisfotos geschossen hat:

Schaut, Susanne, Hans Peter und Stephan: Das sind wir, am Warten! 😃

Nach einer kurzen Wanderung erreichten wir meinen Lieblingsposten:

Käsedegustation

Der Stand mit dem Käse befand sich direkt neben einem traumhaften, umgebauten Bauernhaus. Das war zwar wirklich sehenswert, aber der Käse zog mich mehr an. Absolut nicht zu vergleichen mit dem Emmentaler, den wir hier in Migros oder Coop kaufen können. Dieser Emmentalerkäse wird von Daniel Blaser, einem Käsemeister aus dem Unterfrittenbach hergestellt und eigentlich wollte ich ein Kilo nach Hause nehmen. Wieso bloss habe ich am Ende der Wanderung vergessen, diesen auf dem Markt zu kaufen? (Leute, wir müssen bald wieder ins Emmental!!)

Zum Käse gab es einen feinen Wein und nette Gespräche. Dann marschierten wir weiter zu Posten 4.



Alphorn, Bratwurst und Rösti

Bis Posten 4 erreicht war, hiess es erst einmal, einige Kilometer durch schönste Emmentaler Landschaft zu wandern. Vor einem Bauernhof (Hollernscheuer) kamen wir mit den netten Bewohnern ins Gespräch und ich durfte auch einen Blick in den Stall werfen. Für alle, die mich nicht kennen: Ich liebe Kühe und für mich war das fast wie ein zusätzlicher Posten – so lieb, dass ich mich hier umschauen durfte!

Weiter ging’s.

Schliesslich landeten wir vor einer riesigen Pfanne mit Rösti und Bratwürsten und wussten: Hier ist erstmal eine längere Pause angesagt. Die Alphorngruppe Heimisbach sorgte für den musikalischen Rahmen und hatte viel Geduld mit den Wanderern, die wirklich nur schräge Töne zustande brachten.

 

Endlich kam auch Paul zu seinem Foto für die Familie in England. Glücklicherweise kann man Bilder nur ansehen, nicht anhören, so werden sie bestimmt Freude dran haben 😃 Aber ich muss gar nicht lästern … ich brachte kaum einen Ton zustande, die Qualität meiner musikalischen Darbietung war noch schlechter, als die des Fotos. (Wir üben immer noch, mal gute Wanderfotos zustande zu bringen 😃 )

 

Satt und zufrieden ging es in Richtung Posten 5

Der Hufschmied

Hier konnten wir Hufschmied Niklaus Roeck bei der Arbeit zuschauen. Da wir zu Hause auch eine Hufschmiede hatten, war das für mich nicht ganz neu, allerdings ist das schon … viele Jahrzehnte her. 😲

Spannend war es auf jeden Fall. Kinder hatten die Möglichkeit, Holzpferdchen zu bemalen. Aber dafür war meine Wandergruppe definitiv zu alt.

Zum letzten Posten konnte man wandern oder nochmals den Jeep besteigen. Dieses Mal kletterten fast alle in die bereitstehenden Fahrzeuge, nur Hans Peter, bereits Urgrossvater, war noch fit genug und marschierte auch die letzten Kilometer. Mit Freude fand ich «unseren» Jeep vom Anfang der Wanderung wieder und konnte nochmals eine herrliche Fahrt mit Wind in den Haaren und Ländlermusik im Ohr, die wunderschöne Emmentaler Landschaft ringsum geniessen. Nun fehlte nur noch Posten 6.

Dieses Foto habe ich von der Facebook-Seite von EmmentalErleben entführt. Falls der Fotograf damit nicht einverstanden sein sollte oder namentlich genannt werden möchte: Bitte einfach eine Nachricht an mich, ich kümmere mich darum!

Kneippen

Der Weg zur letzten Station führte der Emme entlang. Der Kneippverein Bern lud zum Kneippen ein und versorgte uns mit vielen Informationen. Ehrlich gesagt: Wir waren irgendwie zu faul, die Schuhe abzuziehen und uns beim Wassertreten abzukühlen. Zu verlockend war die Aussicht auf ein Glace oder kühles Bier vor dem Festzelt. Hans Peter allerdings lief nicht nur die meisten Kilometer, sondern machte auch an allen Posten mit. Und er schwärmte uns vor, wie erfrischend und wohltuend das Kneippen war. Wir haben also was verpasst!

Am Ende der Wanderung schlenderten wir noch über den Markt und fanden noch das eine oder andere Andenken. (Wieso bloss habe ich den Käsestand übersehen?!)

Wohltuend müde und entspannt traten wir die Heimreise an. Die SBB zeigte sich mal wieder von ihrer besten Seite (…). Aber nachdem der erste Zug liegenblieb und wir uns für einen Umweg über Bern entschieden hatten, fanden wir tatsächlich im nächsten Zug einen Wagen, in dem die Klimaanlage funktionierte. Und in Bern starteten wir mit nur rund 15 Minuten Verspätung. Letztendlich kamen alle gut wieder heim und ich glaube, diesen Tag vergisst niemand so schnell!

Auch im Namen meiner Wandergruppe bedanke ich mich ganz herzlich:

  • beim Verein EmmentalErleben für die Einladung und die perfekte Organisation.
  • bei den vielen netten Menschen, die wir an den Posten kennenlernten und die sehr herzlich und geduldig alle Fragen beantworteten.
  • beim Jeep Club Emmental und hier ganz besonders bei «unserem» Fahrer, dessen Namen ich zwar nicht weiss, aber er war der einzige mit Musik 😊
  • bei der netten Fotografin und bei pldesign für die Zusendung des Gruppenfotos.
  • bei der Bäckerei Liechti für Kaffee, Gipfeli und die feinen Ämmen Steine, die eigentlich zu schön waren, um sie zu essen, aber auch viel zu fein, um sie nicht zu essen.
  • bei der Sonne, die uns den ganzen Weg über begleitete und ebenfalls dafür sorgte, dass an diesem Tag im Emmental einfach alles gestimmt hat.

 

Wir kommen wieder!




3 Kommentare

  1. Super gemacht, ausführlicher und gut aufgestellter Bericht, mach weiter so!

  2. ja, einverstanden, mach weiter so. Es macht wirklich spass, die Wanderungen sind Super, das Website sehr professional. Was will man mehr?

    Danke


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert